Die Wallfahrt

Pilgerstation seit 700 Jahren

Bereits um 1300 fanden die ersten Wallfahrten auf den Engelberg statt, im Laufe der Zeit wurden die Pilger immer zahlreicher. Der zuständige Pfarrer von Großheubach bat den Bischof von Mainz um Hilfe. Die Kapuziner errichteten dann 1631 das erste Klostergebäude.

Nach wie vor kommen jährlich etwa 40 Wallfahrten aus der näheren Umgebung. Viele Pilger, die zum Wallfahrtsort Walldürn unterwegs sind, machen auf dem Engelberg Station. Eine der bekanntesten Walldürn-Wallfahrten ist die Köln-Porz Fußwallfahrt. Seit 1648 pilgern die Kölner jährlich mit rund 500 Teilnehmern von Köln-Porz über den Engelberg nach Walldürn.

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Erinnerungen aus dem Tagebuch von Joseph Reiß, der als Soldat im 1. Weltkrieg diente und auf dem Rückzug aus Frankreich, Dep. Mosel, hier auf dem Engelberg Station machte.

Joseph Reiß, geb. 6.2.1885 in Biberach bei Heilbronn, 1911 nach Salach/Fils gezogen, dort ein Maurergeschäft gegründet.

15. Dezember 1918, Sonntag: Nach unruhigem Schlafe um 6 Uhr aufgestanden. Ging zum Engelsberg und ging dann zu den hl. Sakramenten. Es war recht erhebend und feierlich und es ging auch anschließend alles in die Predigt mit Amt. Dann bestellte ich einige hl. Messen nach besonderer Meinung und kaufte auch verschiedene Ansichtskarten. Der Engelsberg ist sehr hoch gelegen. Es sind 365 Treppen bis auf die Ebene, wo die Kirche steht. An der Seite der Treppen sind die Stationen, die meistens von Eltern der Gefallenen Helden gestiftet sind. Da kann man wieder sehen, wo die Angehörigen der Gefallenen Trost und vergessen gesucht haben. Die Kirche ist sehr schön gebaut und herrliche Gemälde darinnen, sowie kunstreiche Altäre und Stationen von Holzbildhauerei-Arbeit. Sah mich auch in der Fürstengruft um.

Als ich zurück ins Quartier kam, gab es ein gutes Frühstück. Faßten dann auch unsere Verpflegung bis zum 18. d. Mts. Mittagessen: Kartoffeln, Sauerkraut & Schweinefleisch, war sehr gut. Schrieb dann am lb. Bräutchen einen sehr großen Brief, sowie einen den lb. Eltern, sowie mein Tagebuch. Dann sah ich mal Groß-Heubach an, anschließend mit dem Quartierherrn Neuen Wein getrunken, war recht lieblich zu trinken. Nach dem Abendessen gelesen und mich mit den Quartierleuten sehr gut unterhalten. Ging mit Gedanken an die Lieben um halb neun Uhr zur Ruhe, das Wetter war gut & trocken.

 

Impressionen vom Engelberg

  • Sommerwiese vor dem Kloster